New York Times: Zunehmende Falschmeldungen aus China in Taiwans sozialen Medien

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Falschmeldungen chinesischen Ursprungs in sozialen Medien nehmen zu

Offizielle und Experten befürchten eine von China ausgehende Desinformationskampagne in Taiwans sozialen Medien zur Beeinflussung der am Samstag stattfindenden Präsidentschafts- und Parlamentwahlen. Dies berichtete die New York Times in einem Artikel am gestrigen Montag.

Pekings herkömmliche Propaganda und Methoden der Einschüchterung in Taiwan bewirkten eher Widerstand. Man nutze daher im digitalen Zeitalter subtilere Methoden der Teilung der Gesellschaft und zur Schaffung einer internen Opposition, hieß es weiter in dem Bericht der New York Times.

Auf sozialen Medien wie Facebook gab es in den letzten Monaten zunehmend schwer zu identifizierende Beiträge, die sich im Nachhinein als Falschinformation erwiesen hätten.

In einem Bericht im Mai letzten Jahres empfahl die Nationale Sicherheitsbehörde der Regierung zu effizienten Gegenmaßnahmen gegen Falschinformation aus China. Forscher bezeichneten in diesem Bericht Falschinformation als letzten Schritt der Kampfführung mit Informationen. Die Identifizierung von Falschinformationen weise bereits daraufhin, dass man infiltriert wurde.

Zudem gäbe es Anzeichen Pekings, seinen Informationskrieg zu verbessern und auszuweiten. So wurden bei den Protesten in Hongkong über 900 Twitter-Konten stillgelegt, welche Protestler diskreditierten.

Im Jahr 2018 wurde in einem Bericht der Propagandaabteilung des Zentralkomitees der KP China der Fehlschlag eingeräumt, einen die Wiedervereinigung begünstigenden Diskurs in Taiwans Öffentlichkeit geschaffen zu haben. Im November letzten Jahres gab es erstmals eine Einheitsfront-Konferenz von Internetexperten in Peking.

Quelle:RTI